Aquarelle

Gutruf malt ohne Vorzeichnung im konzentrierten, einer Meditation ähnlichem Arbeitsprozess durch einander gezielt und vielfach überlappende transparente Farbflecken, sodass Verdichtungen entstehen, die einem Inbild oder einer Empfindung, einer konkreten Vorstellung, der Verschränkung von Gegenstand und Raum in einer charakteristischen Stimmung auf der Fläche entsprechen. Mehrere Wochen pro Jahr verbringt Gutruf in Italien. Vor allem in der Toskana sowie in Rom und Umgebung zeichnet er, malt er seine Aquarelle und chinesischen Tuschen. Einige Sujets faszinieren ihn immer wieder: Das Kolosseum, das Geburtshaus Leonardos sowie das Panorama von Florenz.

COLOSSEO, ROMA
Das Kolosseum ist für Gutruf die vollkommenste Verkörperung Roms: es ist großartig und Furcht erregend zugleich. Mit vielen komplizierten Studien, multiplanen Federzeichnungen, Druckgrafiken, Aquarellen, Tuschlavierungen und Ölbildern hat Gutruf dieses antike Monument aus aktueller Sicht interpretiert und ihm eine überzeitliche Dimension verliehen.



VINCI, TOSCANA
Mehr als 60mal aquarellierte er bisher (immer von der gleichen Stelle, immer gleich groß) das Geburtshaus von Leonardo da Vinci - ein einfaches Bauernhaus in Anchiano bei Vinci, wobei die Schatten der Bäume des umgebenden Olivenhains im Gegenlicht zum geheimen Alphabet Leonardos mutieren. 2010 wurden vier dieser Blätter als einziger österreichischer Beitrag in der Inaugural Shanghai International Watercolour Biennial Exhibition ausgestellt.



FIRENZE
Etwa 170mal ist Gutruf bereits vor dem unvergleichlichen Motiv des Stadtpanoramas von Florenz gesessen. Die Beharrlichkeit, immer wieder die selben Objekte zu studieren, wurde u.a. schon von Paul Cézanne mit seinen Montagne Sainte-Victoire-Bildern vorexerziert; berühmt sind auch die 36 Ansichten des Berges Fuji von Hokusai sowie die Serie Claude Monets der Fassade der Kathedrale von Rouen.



BAUMLANDSCHAFTEN
Gerne malt Gutruf auch die Melodie der Baumstämme in den als Baumlandschaften bezeichneten Alleen und Wäldern, die er in Kontrast zu den vielfältigen Formen der Schatten von Blättern setzt.